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Heringsfischerei in Mecklenburg-Vorpommern erhält MSC-Siegel

Schleppnetzfischern auf der Ostsee endlich nachhaltige Fischerei bestätigt
Ostseeheringe

Die Antragsphase ging über viele Jahre. So war die Erleichterung groß, dass den Schleppnetzfischern auf der Ostsee im April doch endlich vom Marine Stewardship Council (MSC) eine nachhaltige Fischerei bestätigt wurde. Damit sind 58 Prozent der deutschen Heringsanlandungen nach dem MSC-Standard zertifiziert. Dass die Fischer nun auch mit einem anerkannten Siegel ihren Hering verkaufen können, ist für sie mehr als ein Imagegewinn. „Mit Gültigkeit der MSC- Zertifizierung wird der Preis 2015 sechs Monate rückwirkend um ca. 10 Ct/kg auf etwa 39 Ct/kg erhöht. Die MSC-Zertifizierung bringt der Schleppnetzfischerei des Landes somit bereits im Jahr 2015 eine Umsatzerhöhung um etwa 600.000 EUR und der Hering wird nicht mehr als minderwertiger Fisch verarbeitet“, wird Landwirtschaftsminister Till Backhaus in der Pressemitteilung seines Hauses zitiert. Dass für MSC-Hering ein höherer Preis bezahlt wird, liegt vor allem an den Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels, der beim Einkauf auf MSC-Ware besteht. Nicht zertifiziert wurde die Stellnetzfischerei auf Hering. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie weniger nachhaltig ist. Vielmehr ist für die meist kleineren Fischereibetriebe der Zertifizierungsprozess nicht bezahlbar. Zudem vermarkten sie häufig in regionalen Strukturen und sind dabei weniger angewiesen auf ein Einzelhandelssiegel.

Bild: Christof Lippmann - Fotolia

Autor: 
BIO-MV
Zertifikate-Standards
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