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Alle sind für Alleenschutz – aber wo stehen wir?

ein Baum im Wald

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14. Alleentagung – die Fachtagung des Landesverbandes des BUND in Kooperation mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV

Mecklenburg-Vorpommern ist mit etwa 4.400 Kilometern Alleen nach Brandenburg das alleenreichste deutsche Bundesland, erklärt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. Die Alleen zählten nicht nur zu den Sehenswürdigkeiten, sondern leisteten auch einen ganz wesentlichen Beitrag für ein gesundes Klima und zur Erhaltung der Artenvielfalt. Da wird ihm niemand widersprechen. Doch während der Minister auf die Erfolge beim Alleenschutz verweist, mahnt der BUND MV die Defizite an.

Während zwischen 2008 und 2013 rund 26.600 Bäume gefällt worden seien, habe man im gleichen Zeitraum knapp 32.800 neu gepflanzt, zählt Backhaus auf: „Das Land hat die Zahl der Nachpflanzungen seit Beginn der 2000-er Jahre kontinuierlich erhöht.“

Katharina Dujesiefken, Alleenexpertin beim BUND Mecklenburg-Vorpommern sieht das anders: In den Jahren seit 2010 sei es nicht gelungen, die gefällten Bäume durch Neuanpflanzungen zu ersetzen. „Wir haben etwa 40 Kilometer Alleen entlang der Bundes-und Landesstraßen durch Fällung verloren und nur 20 Kilometer Alleen wurden neu gepflanzt und das in zwei Jahren!“ Damit entferne man sich gerade leider von dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziel, den in der Verfassung als Staatsziel formulierten Alleenschutz durch gezielte Maßnahmen zu sichern und so die das Land prägenden Alleen nachhaltig zu erhalten und zu entwickeln.

Doch es gebe auch positive Nachrichten: Im Rahmen des Alleensicherungsprogramms „Deutsche Alleenstraße in Mecklenburg-Vorpommern“ könnten auf rund 30 Kilometern kurzfristig Alleebäume gepflanzt werden, da an den dortigen Abschnitten kein Grunderwerb erforderlich sei. Auf verschiedenen Abschnitten seien Hunderte neue Bäume gepflanzt worden. Katharina Dujesiefken hebt dabei besonders das Straßenbauamt Neustrelitz hervor, das als einziges Straßenbauamt im Land seine Verpflichtung für Ersatzpflanzungen vollständig erfüllt habe.

So erfreulich diese Meldungen seien: Durch neue Straßenbaumaßnahmen und den Breitbandausbau seien Alleebäume weiterhin in Gefahr, wenn Schutzmaßnahmen für den Wurzelbereich von Bäumen missachtet würden. Erste Warnsignale hierzu seien bereits aus dem Landkreis Rostock gekommen.

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