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BIO-Verbände gegen Klimaschutzplan 2050

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Mehr Klimaschutz-Ehrgeiz von der Bundesregierung gefordert.

Anfang September hatte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit seinen Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 (KSP) vorgelegt. Heute findet dazu eine Anhörung von Wirtschafts- und Berufsverbände, auch etwa der BIO-Branche statt.

Bioland und der Dachverband BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) haben dazu ihre Positionen veröffentlicht:

Bioland kritisiert den von der Bundesregierung vorgelegten Klimaschutzplan 2050 scharf. Zentrale Ziele und Maßnahmen zur Treibhausgassenkung, die noch im Pariser Klimaabkommen verankert waren, seien aus dem Klimaschutzplan gestrichen worden. Das Kanzleramt habe den Interessen von Agrar-, Kohle- und Automobilindustrie nachgegeben. Der Kohleausstieg deutlich vor 2050, konkrete Verringerungen beim Verkehr, der verstärkte Ausbau von erneuerbaren Energien oder Ziele für weniger Tierbestand und Fleischkonsum finden sich demnach im KSP so nicht wieder. Mit dem derzeitigen Entwurf werde Deutschland die Pariser Klimaziele verfehlen, so Biolandpräsident Jan Plagge und fordert die Beschlüsse des Pariser Klimagipfels durch konkrete Minderungsziele und Maßnahmenpakete für alle Sektoren umzusetzen.

Vom BÖLW heißt es nicht viel versöhnlicher, zwar es sei gut, dass Deutschland dem Pariser Klimaabkommen zustimmen werde. Doch bei der nationalen Umsetzung des 2-Grad-Zieles klafften Anspruch und Wirklichkeit fatal auseinander, das wirksame CO2-Reduktionsziele für alle wesentlichen Sektoren fehlten.

Mit Blick auf die unmittelbare Klientel fordert der Dachverband, dass in Deutschland nur so viele Nutztiere gehalten werden dürften, wie die Flächen vertragen, dass Dauergrünland und Moore geschützt und gemeinsam mit und für die Bauern und Lebensmittelunternehmern ein Anreiz für klimafreundliches Wirtschaften geschaffen werden müsse. Das Pariser 2-Grad-Ziel gelinge nur mit dem Umbau von Landwirtschaft und Ernährung, denn der Sektor sei laut Umweltbundesamt der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. Mit regenerativem Ökolandbau hingegen könne viel überschüssiger Kohlenstoff in humusreichen Bio-Böden dauerhaft, sicher und günstig gebunden werden.

Pariser Klimaschutzabkommen:
Das Pariser Klimaschutzabkommen fordert Klimaneutralität in der zweiten Jahrhunderthälfte, um den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad zu begrenzen. Ausgehend von dem Treibhausgasausstoß im Jahr 1990 muss Deutschland langfristig seinen Treibhausgasausstoß um 95 Prozent, also auf rund 60 Millionen Tonnen reduzieren. Nach dem Bundestag billigte auch der Bundesrat am vergangenen Freitag das Ratifizierungsgesetz zum Pariser Klimaschutzabkommen.

Weitere Informationen: 

Infoseite des Bundesumweltministeriums: www.klimaschutzplan2050.de
Zum BMUB-Entwurf des Klimaschutzplan 2050  
Alternativer Klimaschutzplan 2050 der Zivilgesellschaft: „Klimaschutzplan der Zivilgesellschaft“

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