BÖLW erinnert Koalition an Pflanzenschutzversprechen

„25.000 Bio-Betriebe und eine große Zahl konventioneller Bauern in Deutschland zeigen, wie Pflanzenschutz ohne Glyphosat funktioniert. Bio-Bauern halten Unkräuter mit innovativen Verfahren erfolgreich ohne Risiken für Mensch und Umwelt und ohne externe Kosten im Zaum,“ lässt sich zu Löwenstein in einer Presseaussendung zitieren.
Hintergrund ist das Wiederzulassungsverfahren, über dass die EU-Mitgliedsstaaten voraussichtlich am 19. Mai entscheiden. Die Stimme Deutschlands könnte in Brüssel von größter Bedeutung sein, so der BÖLW-Vorsitzende.
Und erinnert Agrarminister Schmitt in diesem Zusammenhang an den Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Darin ist angekündigt, dass die Bundesregierung das Ziel verfolge, nachhaltige Pflanzenschutzverfahren zu stärken. Wer für Glyphosat stimme, torpediere indessen den notwendigen Umbau der Landwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit.
Am gestrigen Donnerstag haben die SPD-Bundesministerien entschieden, einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene nicht zuzustimmen. Landwirtschaftsminister Til Backhaus hat daraum "mit Enttäuschung" reagiert: "Mir scheint, hier hat man ein Urteil vor allem aus dem Bauch heraus getroffen, ohne sich umfassend mit der Materie auseinanderzusetzen. Man verspielt somit die Chance tatsächlich zu einer wissensbasierten Einschätzung über die Vorzüge und Risiken von Glyphosat zu kommen“, so Backhaus in einer Pressemitteilung: Dem Umweltschutz hab vielmehr einen Bärendienst erwiesen: Ein Verzicht von Glyphosat mache den Einsatz von Pflügen und weiteren Arbeitsgängen zur Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft wieder notwendig. Das führe zu einem höherenCO2-Ausstoß. Zudem habe diese Art der Bodenbearbeitung negative Auswirkungen auf die Biodiversität und erhöhe zudem die Bodenerosion durch Wind und Wasser, so Backhaus.