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Vom Schweriner Wochenmarkt… Aus dem Monatsbuch der Kräuterfrau Cornelia Weiß…

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Der Duft von Wildrosen, das Gelb der Ringelblume und der angenehme Geschmack des Majorans in einer Kartoffelsuppe sind mir aus Kindertagen wohlbekannt, seit meine Schwester und ich in unserer Puppenküche alles verarbeitet haben, was der „Nutz- und Lebensgarten“ der Großeltern bot. Auch eine wilde Brennnessel oder der bittere Löwenzahn fanden Einzug in unsere Kochkreationen…

Und genau dieser Garten kam mir vor neun Jahren beim Brainstorming für eine neue Geschäftsidee in den Sinn. Meine schulische Laufbahn (Abitur auf dem Hauswirtschaftsgymnasium), das „Dreisemester – Studium“ der Ökotrophologie und der daraus entstandene Vegetarismus erinnerten mich daran, wo meine Stärken lagen. Ich wollte für die Vorratshaltung Gewürze der neuen und alten Welt anbieten, ich liebe die Duft- und Farbvielfalt eines Kräutergartens, von Basilikum bis Petersilie.

Ganz besonders am Herzen liegen mir die Schätze direkt vor der Haustüre oder am Wegesrand, die immer am richtigen Ort wachsen. Mancher Gärtner mag sie als Unkräuter bezeichnen, mir ist es jedoch ein Vergnügen (besonders im Frühjahr) und ein Bedürfnis, Kräuterspaziergänge alleine oder mit einer Gruppe zu machen.

Es ist mir ein Anliegen, Kräuter und Gewürze für jeden bezahlbar zu machen. Aber genauso gespannt war ich, ob der zweite Teil meines Konzeptes, kleine Vorträge und Workshops anzubieten, Resonanz finden würde. Für mein Konzept hatte dann meine Schwiegermutter (kürzlich feierte sie ihren 92. Geburtstag) einen tollen Namen: Er sollte einprägsam sein, verständlich etwas aussagen und auch neugierig machen – die Geburtsstunde von „Wald & Würze“ war gekommen, der mobile Verkauf und Vortrag mit Kräutern und Gewürzen machte sich auf den Weg…

Beide Teile des Konzepts gingen auf. Die regelmäßigen Verkaufstage mittwochs auf dem Altstädtischen Markt in Schwerin sind fast „familiär“ und nicht nur Kommerz, sondern viel Kommunikation: Begegnungen mit Menschen dieser Stadt, auf die man sich freut und die man vermisst, wenn sie mal nicht kommen. Die einen teilhaben lassen an ihrem Leben, genauso wie sie zu meinem Leben gehören. Manch einer kommt regelmäßig, aber es geht ihm nicht nur um die Tüte Pfeffer, die er kauft. Das ist es, was für mich den Wochenmarkt ausmacht!

Dieser Tage erfreue ich mich an den warmen Herbstfarben von Blumen, Früchten und Gemüse in den Auslagen meiner Marktkollegen. Mein Blick fällt auf pralle, fast schon tiefrote Tomaten und ich bekomme Lust, gleich in eine hinein zu beißen… Aber ich habe eine Kundin und muss noch warten. So reiche ich ihr gerne eine Tüte Basilikum entgegen. Als sie schon nicht mehr zu sehen ist, fällt es mir wieder ein: Von meiner Ausbilderin habe ich eines meiner ersten Kräuterbücher geschenkt bekommen. Aus dem Buch habe ich auch viel zubereitet. Eines meiner Lieblingsrezepte ist ein hausgemachter „Basilikum – Würzkäse“ (in meiner Abwandlung):

Eine Scheibe Butter in einem Topf schmelzen, eine Handvoll in Streifen geschnittene Basilikumblätter kurz andünsten, 2 Esslöffel Sahne einrühren, 200g Frischkäse löffelweise einrühren, alles glattrühren. Weiterhin bei kleiner Flamme 100g fein gewürfelten Fetakäse darunter mischen. Den Käse mit durchwärmen. Dann den Topf vom Herd nehmen, etwas gemahlenen Kümmel, Pfeffer aus der Mühle und drei gestrichene Esslöffel geschälte Hanfsamen unterrühren. Unsere Familie liebt dieses Rezept zu Nudeln, gegrillten Tomaten, zu knackig gegartem Gemüse und zu Fisch.

Einen würzigen Monat wünsche ich Ihnen bis zum Wiederlesen….

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